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Quelle: Gmünder Tagespost, 17.10.2025:
Ein Bündnis ruft zum Protest gegen den Auftritt von Zentrum-Chef Hilburger auf. Die IG Metall sieht gezielte rechte Strategie hinter dem Termin.
Durlangen. Vor dem Gasthof Krone in Durlangen wird es am Freitag (17. Oktober) Protest geben. Anlass ist ein Vortrag von Oliver Hilburger, Vorsitzender der rechten Gewerkschaftsorganisation „Zentrum“. Zu den Gegenkundgebungen (ab 18 Uhr) ruft ein Bündnis verschiedener Organisationen auf, darunter auch die IG Metall.
IG Metall warnt vor rechter Einflussnahme
„Wir gehen davon aus, dass diese Veranstaltung nicht zufällig stattfinden soll“, sagt Danial Bamdadi von der IG Metall. Vielmehr gehe es darum, dass sich Hilburger und „Zentrum“ in der Region verankern wollten. „Sie haben wahrscheinlich auch Kontakte in Betrieben, über die sie aktivieren. Dem wollen wir direkt etwas entgegensetzen.“ Bamdadi wird die Gegenkundgebung in der Kronengasse leiten, zu der rund 30 Demonstranten erwartet werden.
Die Polizei hat den Protest in einer Seitenstraße platziert, weil eine weitere Kundgebung angemeldet wurde. "Die Rechten selber haben eine Kundgebung angemeldet. Ich gehe stark davon aus, dass diese Kundgebung keine echte Kundgebung ist. Weil eigentlich gibt es für die Rechten die Veranstaltung in den Räumlichkeiten drinnen", so Bamdadi vom Verein zur Bewahrung der Demokratie (VBD), den die IG Metall mit initiiert hat. Vielmehr sei diese nur ein Weg, den Platz weiträumig um die Veranstaltung zu belegen, damit Gegenprotest nicht stattfinden kann. „Wir werden mit Redebeiträgen unserer Bündnispartnerinnen und -partner auftreten und aufzeigen, was hinter diesen rechten Umtrieben steckt“, betont Bamdadi.
Zentrum nutzt Unsicherheiten
Dass Bosch in Schwäbisch Gmünd die Belegschaft bis 2030 auf 1750 Stellen reduzieren will und in all der Diskussion plötzlich "Zentrum" zum Vortrag in der Gegend lädt, hält Bamdadi für keinen Zufall. "Ich gehe davon aus, dass gezielt die Verunsicherung und Ängste der Kolleginnen und Kollegen ausgenutzt wird. Das ist die Strategie von Zentrum. Dort aufzutauchen und zu sagen: Wir haben es euch schon immer erzählt.'"
Gängige Parolen seien zum Beispiel „die Elektromobilität ist eine Lüge“ oder "die Arbeitsplätze werden verloren gehen, weil die Elite auf eine falsche Strategie setzt". Dabei würden Tatsachen verschwiegen, Unternehmen stellten um, weil Märkte Elektromobilität fordern. "Es ist keine Ideologiefrage, sondern eine ganz einfache Logik, im Kapitalismus das zu produzieren, was auch gebraucht wird. Das Leugnen von Tatsachen wird niemandem helfen und kann keinen Arbeitsplatz retten in Deutschland."
Besonders problematisch sei die Doppelstrategie der Organisation: Im Betrieb würden sie nicht offen rassistisch auftreten, schließlich arbeiten in großen Betrieben Menschen vieler Nationen zusammen. "Aber außerhalb vernetzen sie sich mit der Identitären Bewegung, mit der AfD oder der Partei ‚Die Heimat‘. Wir wollen, dass diese Verbindungen sichtbar werden. Denn Kolleginnen und Kollegen sollen wissen: Das sind nicht einfach nur nette Kümmerer, sondern eine rechte Organisation mit klarer Agenda.“
Verbindungen zu rechten Netzwerken offengelegt
Bamdadi sieht in dem Durlanger Vortrag einen Versuch, die Region Schwäbisch Gmünd und Aalen für rechte Netzwerke zu erschließen. „Es kommt drauf an, dass wir frühzeitig Menschen davor warnen. Wenn man es eben nicht tut, dann tauchen die Nazis im Betrieb auf und präsentieren sich als Kümmerer, als diejenigen, die sich der Probleme annehmen und verschleiern ihre rechte Ideologie." Umso wichtiger ist es für die IG Metall und andere Organisationen, frühzeitig auf die Strategien von „Zentrum“ hinzuweisen.
BY Thomas-Jot-Media
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