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+++ Am Rande: Vor wenigen Tagen war Syriens Präsident Bashar al-Assad unbestätigten Angaben zufolge nach Moskau geflogen, spontan (aufgrund der gestarteten Offensive der Rebellen) und wartete auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der gerade bei einem Staatsbesuch in Astana (Kasachstan) war. Als Putin zurückkam, hat er Assad zu einem mehrstündigen Gespräch empfangen, jedoch blieb das Treffen ohne einen (wenigstens kurzen) Presseauftritt. Nicht einmal ein offizielles Statement gab es. Zudem gab es Gerüchte, dass Syriens Präsidentenamt bei Russland (sehr kurzfristig) um einen offiziellen Staatsempfang anfragte (um dem Treffen medienwirksam mehr Gewicht auf der Weltbühne zu verleihen), was aber vom russischen Präsidentenamt abgelehnt wurde, angeblich aufgrund der "Spontanität" und der Abwesenheit von Putin, da er etwas früher (wenige Stunden) aus Kasachstan abreisen musste, um Assad (ungeplant) zu empfangen.
+++ Zum wirtschaftlichen Teil:
Seit ungefähr 3 Jahren kamen aus dem russischen Business immer wieder kritische Töne und Unzufriedenheit im Bezug auf das Heranlassen von russischen Firmen auf den syrischen Markt. Nur wenige russische Staatskonzerne wurden zu relativ wenigen Projekten zugelassen. Vielen russischen Firmen wurde seitens der syrischen Regierung entweder abgesagt worden oder solche Bedingungen aufgebrummt worden, dass sie nach wenigen Monaten ihre geschäftliche Aktivitäten in Syrien eingestellt haben. Selbst der damalige Chef der privaten russischen Militärfirma / Söldner-Firma ChWK "Wagner" (deren zahlreiche Kämpfer für Syrien und gegen ISIS und Al-Nusra gekämpft hatten), Prigozhin, hatte mit seier Businessabteilung in mehrere Öl-Felder in Syrien investiert, aber diese Aktivität nach etwas mehr als einem Jahr wieder aufgegeben, da die syrischen Behörden (vom Assad-Klan kontrolliert) ihm solche Bedingungen auferlegt hatten, dass seine Öl-Projekte ins Minus rutschten und viele Abgaben gezahlt werden mussten. Dies alles hat in der russischen Wirtschaft in den letzten Jahren für Unmut gegenüber der syrischen Regierung gesorgt.
+++ Zum politischen Teil:
Auch die russische Regierung und allen voran der russische Präsident Wladimir Putin haben sich nicht erfreut darüber gezeigt, dass viele politische Abspachen bezüglich neuer örtlicher Regelungen und verstärkter politischer Beteiligung / Einbindung von anderen Volksteilen / Stämmen / Minderheiten in Syrien nach der "heißen Phase" des Kriegs kaum bis gar nicht umgesetzt worden waren, obwohl es von Russland (von russischen Offizieren und militärisch-politischen Diplomaten) während der Gefechte mit vielem Stammesanführern und Ortsvorstehern im Sinne der Konfliktregulierung verhandelt worden war. Kaum war die "heiße Phase" des Krieges vorbei, sank demnach die Bereitschaft der syrischen Führung politische Transformationsprozesse (wie eine Verfassungsänderung) und Reformen in Gang zu setzen, was vorallem bei Präsident Putin gar nicht gut ankam, vorallem weil Wladimir Putin überzeugt ist, dass nur eine Art Föderalisierung mit mehr wirtschaftlicher & politischer Autonomie für die Regionen Syriens zu einer Konfliktlösung führen kann, und nicht bloß die Machterhaltung des Assad-Klans und eine Art "Status-Quo" ("alles beim alten belassen").
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