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Last Update:
Bundespreis für Kunststudierende: mit 30.000 Euro dotiert.
Dieses Jahr geht er u.a. an Hanna Schiller.
Und wenn Sie den folgenden sprachlichen Schwachsinn, der die Preisvergabe begründen soll, überlebt haben, dann gibt es eine Überraschung:
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„Hanna Schillers künstlerische Praxis findet ihren Ausgangspunkt in einer Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen - wie etwa dem ansteigenden Rechtsruck, der Flüchtlingskrise oder strukturellen Sexismen. Diese überführt sie in formal präzise und äußerst poetische Setzungen. Schillers Objekte und Installationen sind dabei von einer Fragilität und Sensibilität gekennzeichnet, die sich sowohl den verwendeten Materialien – Haar, Garn, Papier und Holz – als auch den von ihr genutzten handwerkliche Techniken wie Knüpfen, Weben und Falten verdankt.
Indem Schiller diese Verfahren und Materialien mit Themen verbindet, die um strukturelle wie faktische Macht- und Gewaltmechanismen kreisen, spielen Schillers Arbeiten mit (vermeintlichen) Gegensätzen, wodurch eine Spannung und Ambivalenz erzeugt wird, die den Arbeiten eine Komplexität und Dringlichkeit verleiht, der sich nur schwer zu entziehen ist. Etwa wenn sie aus verschiedenfarbigen Frauenhaaren einen Fußabtreter webt oder eine Kette aus Papierausdrucken von Gesetzestexten, Aussagen von Politiker*innen und Medienberichten knüpft, bei der jedes Glied der Kette für eine auf der Flucht im Mittelmeer ertrunkene Person steht.
Die politische Dringlichkeit der Arbeiten Schillers erschließt sich jedoch erst auf den zweiten Blick. So wird allein bei näherer Betrachtung deutlich, dass es sich bei den für die Fußmatte verwendeten Materialien um Frauenhaare handelt, was das ästhetische Objekt zugleich zu einer eindringlichen politischen Geste macht. So fallen in Schillers künstlerischer Praxis poetische und präzise formulierte Setzungen mit wirkmächtigen politischen Bildern in eins. Eine weitere Qualität der Arbeiten Schillers ist es, dass sie trotz ihrer inhaltlichen Brisanz keine einfachen Antworten auf die in ihnen aufgerufenen Fragestellungen geben. Sie belehren und agitieren nicht. Ihre Stärke verdankt sich vielmehr einer Subtilität und Komplexität, sodass sich die Arbeiten nicht in einer einzigen Dimension stillstellen lassen, sondern einen vielschichtigen Zugang auf unterschiedlichen Ebenen ermöglichen.“
(Stefanie Kleefeld, Jurymitglied)
Hanna Schiller studiert seit 2020 an der AdBK Nürnberg in der Klasse für Schmuck und Gerät bei Prof. Suska Mackert. Sie ist Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes und Rosa Luxemburg Stipendiatin. 2024 erhielt sie den Akademiepreis der AdBK Nürnberg.
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Hanna Schiller die so subtil "mit wirkmächtigen poetischen Bildern" auf die Dringlichkeit von "etwa dem ansteigenden Rechtsruck, der Flüchtlingskrise oder strukturellen Sexismen" hinweist, sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Der Generalbundesanwalt wirft ihr Mordversuch und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, der wenig suptilen Hammerbande vor, die in Budapest Jagd auf vermeintlich "Rechte" gemacht hat:
„Bei dem ersten Vorfall am 10. Februar 2023 brachte ein Vereinigungsmitglied den Geschädigten mit einem Teleskopschlagstock zu Boden. Dort traten und schlugen ihn dann auch andere Mitglieder mit Schlagstöcken und sonstigen Schlagwerkzeugen wiederholt mit großer Wucht in den Bereich von Kopf und Oberkörper. Einige Gruppenmitglieder, darunter die Angeschuldigte, fixierten die Beine und Arme des Geschädigten am Boden, um ihn daran zu hindern, eine Schutzhaltung einzunehmen. Das Opfer erlitt dadurch erhebliche Kopfwunden, die zum Tode hätten führen können.“
Alexander Wallasch und Dirk Schmitz haben dazu bei Tichy veröffentlicht.
https://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/hanna-s-bundeskunstpreis/
https://adbk-nuernberg.de/news/adbk-studentin-hanna-schiller/
BY ScienceFiles

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